Der Anlaufstrom in einem Wechselstrommotor ist aufgrund der Anfangsbedingungen beim Einschalten des Motors typischerweise hoch. Wenn ein Wechselstrommotor startet, insbesondere bei Induktionsmotoren, läuft er zunächst in einem Zustand, in dem der Rotor stillsteht (im Stillstand). Während dieser Zeit stellen die Motorwicklungen eine niedrige Impedanz gegenüber der Stromversorgung dar, was dazu führt, dass ein großer Stromstoß in die Motorwicklungen fließt. Dieser Anlaufstrom kann unter normalen Betriebsbedingungen um ein Vielfaches höher sein als der Nennstrom des Motors. Der hohe Anlaufstrom ist notwendig, um die Trägheit des Motors zu überwinden und das Magnetfeld aufzubauen, das erforderlich ist, damit der Motor in Drehung versetzt wird.
Beim Starten eines Wechselstrommotors kommt es hauptsächlich aufgrund der Impedanzeigenschaften der Motorwicklungen und der Reaktion der Stromversorgung zu einem hohen Stromwert. Wenn der Motor mit Strom versorgt wird, ist der anfängliche Stromstoß erforderlich, um den anfänglichen Widerstand des Motors zu überwinden und den Rotor aus dem Stillstand zu beschleunigen. Der hohe Stromwert spiegelt die vom Motor während dieser Übergangszeit aufgenommene Leistung wider, die deutlich höher ist als der Dauerstrom, den der Motor im Normalbetrieb aufnimmt, sobald er seine Betriebsgeschwindigkeit erreicht.
Ein Wechselstrommotor benötigt hauptsächlich aufgrund seiner Konstruktion und seines Betriebs mehr Anlaufstrom. Beispielsweise benötigen Induktionsmotoren beim Anlauf einen höheren Strom, um die für die Rotorbewegung notwendigen Magnetfelder zu erzeugen. Dieser hohe Anlaufstrom ist wichtig, um das Drehmoment bereitzustellen, das zur Überwindung der Trägheit des Motors und der angeschlossenen Last erforderlich ist. Die Motorwicklungen stellen während des Startvorgangs eine niedrige Impedanz für die Stromversorgung dar, was zu einem Stromstoß führt, der abnimmt, wenn der Motor auf seine Betriebsgeschwindigkeit beschleunigt. Sobald der Motor seine Nenndrehzahl erreicht, sinkt die Stromaufnahme des Motors auf sein normales Betriebsniveau.
Um den Anlaufstrom eines Wechselstrommotors zu reduzieren, können je nach Anwendung und Motortyp verschiedene Methoden eingesetzt werden. Ein effektiver Ansatz ist die Verwendung eines Softstarters oder eines Frequenzumrichters (VFD). Ein Softstarter erhöht die dem Motor während des Startvorgangs zugeführte Spannung schrittweise und begrenzt so den anfänglichen Stromstoß. Diese allmähliche Beschleunigung reduziert die mechanische Belastung des Motors und der angeschlossenen Geräte. Ein VFD hingegen steuert die Motorgeschwindigkeit, indem er die Frequenz des dem Motor zugeführten Wechselstroms anpasst. Indem der Motor mit einer niedrigeren Frequenz gestartet und dann schrittweise auf die Nennfrequenz erhöht wird, reduziert ein Frequenzumrichter den Anlaufstrom im Vergleich zum Direktstart am Netz deutlich.
Um einen hohen Anlaufstrom in einem Wechselstrommotor zu verhindern, müssen geeignete Starttechniken implementiert und geeignete Geräte verwendet werden. Neben Softstartern und Frequenzumrichtern, die den Anlaufstrom effektiv reduzieren, gibt es auch Stern-Dreieck-Starter für Induktionsmotoren und elektronische Motorstarter. Stern-Dreieck-Starter verbinden die Motorwicklungen zunächst in Sternschaltung, um den Anlaufstrom zu reduzieren, und schalten dann für den Normalbetrieb auf Dreieckschaltung um. Elektronische Motorstarter verwenden Halbleitergeräte zur Steuerung des Motorstarts und können Sanftanlaufeigenschaften ähnlich wie Sanftstarter bieten. Die richtige Auswahl und Umsetzung dieser Methoden trägt dazu bei, einen übermäßigen Anlaufstrom zu verhindern, die Lebensdauer des Motors zu verlängern und die Zuverlässigkeit des Gesamtsystems zu verbessern.