Welchen Sinn haben AM-Radiosender, wenn es FM gibt?

Aus mehreren Gründen gibt es neben FM-Sendern (Frequenzmodulation) immer noch AM-Radiosender (Amplitudenmodulation). Erstens kann sich AM-Radio über größere Entfernungen und durch Hindernisse wie Gebäude und Hügel besser ausbreiten als FM. Dadurch eignet sich AM-Radio für die Ausstrahlung in ländlichen Gebieten und nachts, wenn die atmosphärischen Bedingungen die Reichweite erhöhen. Darüber hinaus sind AM-Empfänger einfacher und kostengünstiger als FM-Empfänger, wodurch sie in vielen Regionen leichter zugänglich sind.

Der Zweck, sowohl AM- als auch FM-Radiosender zu haben, besteht darin, ein vielfältiges Programm zu bieten und auf unterschiedliche Hörerpräferenzen einzugehen. AM-Sender werden oft mit Nachrichten, Talkshows und Sportübertragungen in Verbindung gebracht, da sie unter schwierigen Empfangsbedingungen eine breite Abdeckung und Klarheit bieten. Im Gegensatz dazu werden UKW-Sender aufgrund ihrer überlegenen Klangqualität in Gebieten mit gutem Empfang für Musik und Audio mit höherer Wiedergabetreue bevorzugt.

AM-Radio hat trotz seiner geringeren Wiedergabetreue gewisse Vorteile gegenüber FM. Es ist weniger anfällig für elektrische Störungen und atmosphärische Bedingungen, die den UKW-Empfang beeinträchtigen können. AM-Signale können sich aufgrund von Veränderungen in der Ionosphäre auch nachts weiter ausbreiten, ein Phänomen, das als Skywave-Ausbreitung bekannt ist. Darüber hinaus sind AM-Radios einfacher und verbrauchen weniger Strom als FM-Radios, wodurch sie sich für tragbare Geräte und Notfallkommunikationsgeräte eignen.

AM-Radiosender existieren weiterhin, weil sie ein Nischenpublikum bedienen und wesentliche Dienste wie Notrufübertragungen und die Berichterstattung in abgelegenen Gebieten bereitstellen. Sie bieten auch eine Plattform für Talkradio und andere Inhalte, die auf UKW-Sendern möglicherweise nicht so verbreitet sind. Darüber hinaus verfügen AM-Sender oft über eine treue Hörerbasis, die die von ihnen angebotenen Programme und Inhalte zu schätzen weiß, was zu ihrer anhaltenden Relevanz in der Medienlandschaft beiträgt.

UKW-Radio kann AM-Sendungen aufgrund unterschiedlicher Modulationstechniken nicht direkt wiedergeben. FM-Empfänger sind für die Demodulation frequenzmodulierter Signale ausgelegt, während AM-Empfänger auf amplitudenmodulierte Signale abgestimmt sind. Um AM-Sendungen hören zu können, benötigt man daher einen Receiver, der speziell für den AM-Empfang ausgelegt ist. Moderne Radios verfügen jedoch häufig sowohl über AM- als auch über FM-Bänder, um einem größeren Senderspektrum und Hörerpräferenzen gerecht zu werden.

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