D-Glucose und L-Glucose sind keine Epimere; es handelt sich tatsächlich um Enantiomere. Sie sind Spiegelbilder voneinander und sind optisch aktives, in entgegengesetzte Richtungen rotierendes, linear polarisiertes Licht. Die Bezeichnung D und L in Glucose bezieht sich auf die Konfiguration der Hydroxylgruppe, die an das Chiralitätszentrum gebunden ist, das am weitesten von der Carbonylgruppe entfernt ist (C5 in Glucose). D-Glucose hat die Hydroxylgruppe in der Fischer-Projektion auf der rechten Seite, während L-Glucose sie auf der linken Seite hat.
D-Glucose und L-Glucose sind eher Enantiomere als Epimere, da sie sich in der räumlichen Anordnung um alle ihre Chiralitätszentren unterscheiden, nicht nur an einem bestimmten Kohlenstoffatom. Enantiomere sind eine spezielle Art von Stereoisomeren, die nicht überlagerbare Spiegelbilder voneinander sind, was bedeutet, dass sie an jedem Chiralitätszentrum im Molekül entgegengesetzte Konfigurationen aufweisen.
D-Glycerinaldehyd und L-Glycerinaldehyd hingegen sind Epimere. Es handelt sich um Stereoisomere, die sich in der Konfiguration nur an einem bestimmten Chiralitätszentrum unterscheiden – dem Kohlenstoffatom, das der Aldehydgruppe am nächsten liegt (C2 in Glycerinaldehyd). D-Glycerinaldehyd hat die Hydroxylgruppe in der Fischer-Projektion auf der rechten Seite, während L-Glycerinaldehyd sie auf der linken Seite hat. Dieser Unterschied an einem Chiralitätszentrum klassifiziert sie als Epimere.
Im Fall von Glucose sind D-Glucose und L-Glucose Enantiomere. Sie haben identische Molekülformeln und Strukturen, unterscheiden sich jedoch in ihrer dreidimensionalen räumlichen Anordnung, was zu unterschiedlichen optischen Eigenschaften führt. Enantiomere wie D-Glucose und L-Glucose weisen aufgrund ihrer spiegelbildlichen Konfiguration unterschiedliche biologische Aktivitäten und Stoffwechselwege auf, die ihre Wechselwirkungen mit Enzymen und Rezeptoren in lebenden Organismen beeinflussen.